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Nagelpilz-Behandlung: Was wirklich hilft!

Nagelpilz-Behandlung: Was wirklich hilft!

Von |2023-06-29T08:41:52+02:0026. Juni 2023|News|
Nagelpilz-Behandlung-Dermatologe-Zürich

 

Sie hegen den Verdacht, an einem Nagelpilz erkrankt zu sein? Erfahren Sie in diesem Artikel von mir als Dermatologe alles Relevante zur Nagelpilz-Behandlung, die nachhaltig und effizient ist. Denn gerade im Sommer, wenn endlich wieder Füsse gezeigt werden, ist eine Nagelmykose sehr lästig. Neben den gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden viele Betroffene auch unter der optischen Bürde.

Nagelpilz ist eine Pilzinfektion der Nagelplatte und/oder des Nagelbettes. Onychomykose ist eine weit verbreitete Erkrankung, unter der etwa 10% der Bevölkerung leiden und daher eine Nagelpilz-Behandlung benötigen. Mit zunehmendem Alter tritt vor allem bei Männern die Nagelpilzinfektion häufiger auf. Der Fussnagelpilz ist 10-mal häufiger als der Nagelpilz am Finger. Selten sind alle Nägel betroffen, meistens beginnt der Nagelpilz am grossen Zeh oder am Daumen. Als Erreger gelten folgende Pilze: Dermatophyten, Hefepilze und nicht dermatophyte Schimmelpilze. Die Infektion tritt dann auf, wenn der Pilz in den Nagel eindringt und sich dort in einer feuchten und warmen Umgebung vermehren kann.

Schwarzer Nagelpilz vs weisser Nagelpilz

Im Rahmen der Nagelpilz-Behandlung wird auch zwischen dem Nagelpilz schwarz und dem weissen Nagelpilz als spezieller Formen von Nagelpilzinfektionen unterschieden. Bei weissem Nagelpilz sind kleine, kreideweisse oder gelblich-weisse Flecken auf der Oberfläche des Nagels sichtbar. Diese Flecken können sich allmählich ausbreiten und den gesamten Nagel betreffen. Der weisse Nagelpilz wird in der Regel durch dermatopathische Pilze verursacht.

Der schwarze Nagelpilz ist eine seltene Form der Nagelpilzinfektion. Dabei erscheint der Nagel dunkel oder schwarz, da der Pilz Pigmente produziert. Der schwarze Nagelpilz kann durch verschiedene Pilzarten verursacht werden, einschliesslich Schimmelpilzen und Hefepilzen.

Sie können Nagelpilz durch folgende charakteristische Erscheinungsmuster erkennen:

Verdickung: Der infizierte Nagel kann sichtbar dicker werden.
Verfärbung: Die Farbe des Nagels kann sich gelblich, bräunlich, gräulich oder weisslich verfärben. Dunkle Flecken, Streifen und ein stumpfes sowie glanzloses Erscheinungsbild können auftreten. Besonders im Anfangsstadium von Nagelpilz verlieren Nägel ihren Glanz, werden trübe und undurchsichtig.
Verformung: Der Nagel kann sich uneben anfühlen, unregelmässig wachsen oder sich vom Nagelbett teilweise oder gänzlich ablösen.
Brüchigkeit: Als weitere Symptome können Abbrechen, Splittern oder Abblättern auftreten. Der Nagelpilz im fortgeschrittenen Stadium lässt den Nagel bröselig und rissig werden.
Unbehagen: Eine Nagelpilzinfektion kann Juckreiz, Brennen sowie Schmerzen hervorrufen.

Die Onychomykose kann sich langsam entwickeln und sich im Laufe der Zeit immer weiter ausbreiten. Das heisst, der Pilz kann sich auf andere Nägel ausweiten und auf die umliegende Haut übergreifen. Lassen Sie die Symptome immer von Dermatolog:innen Ihres Vertrauens abklären, um eine sichere Diagnose für eine effiziente Nagelpilz-Behandlung in der Schweiz zu erhalten.

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Bei der Diagnose betrachte ich immer mehrere Faktoren einer Nagelpilzinfektion, um eine individuelle Nagelpilz-Behandlung bei meinen Patient:innen durchführen zu können. 

  1. Klinische Untersuchung: Ich untersuche den betroffenen Nagel. Dabei beobachte ich Merkmale wie Verdickung des Nagels, Verfärbung, Brüchigkeit, Verformung, Ablösung des Nagels von der Nagelplatte und andere Veränderungen.
  2. Symptome: Erwähnte Symptome wie Schmerzen, Juckreiz, Brennen oder Unbehagen im Zusammenhang mit dem betroffenen Nagel berücksichtige ich in der Diagnose.
  3. Medizinische Vorgeschichte: Ich frage Sie nach der medizinischen Vorgeschichte – einschliesslich früherer Nagelprobleme, Hauterkrankungen, Immunschwäche, Diabetes oder anderen zugrunde liegenden Erkrankungen, die das Risiko einer Nagelpilzinfektion erhöhen können.
  4. Risikofaktoren: Gemeinsam klären wir mögliche Risikofaktoren wie exzessives Schwitzen der Füsse, zu enge Schuhe, verbesserungswürdige Fusshygiene, Barfussgehen in öffentlichen Bereichen, sportliche Tätigkeiten wie Fussball oder Tanzen, familiäre Veranlagung oder frühere Kontakte mit Nagelpilzinfektionen.
  5. Nagelproben: Bei Notwendigkeit entnehme ich Ihnen eine Nagelprobe durch leichtes Abschaben mittels einer Kürette, um sie mikroskopisch zu untersuchen oder eine Pilzkultur anzulegen. Eine weitere Möglichkeit ist eine Probenentnahme mittels Genombestimmung, die an ein externes Labor geschickt wird. Dabei handelt es sich um den PCR-basierten Test zum sicheren Nachweis von Nagelpilz. Dieses neue Verfahren wird erst seit kurzem in der Schweiz angeboten. Damit kann teilweise sogar die genaue Art des Pilzes bestimmt werden und bei Möglichkeit die Therapie mit Medikamenten angepasst werden. Dies hilft bei der Bestätigung der Diagnose und Identifizierung der spezifischen Pilzart. 
  6. Ausschluss anderer Ursachen: Im Rahmen der Untersuchung schliesse ich andere mögliche Ursachen für Nagelveränderungen aus. Diese können beispielsweise Trauma (Verletzung), Psoriasis oder andere Erkrankungen wie verdickte Zehennägel sein, die jedoch keinen Pilz, sondern  ähnliche Nagelveränderungen verursachen können.

Die Kombination dieser Faktoren ermöglicht es Dermatolog:innen, eine genaue Diagnose von Nagelpilz zu stellen und eine geeignete Strategie für eine Nagelpilz-Behandlung festzulegen.

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Zur Nagelpilz-Behandlung gibt es verschiedene Mittel. Die Effizienz der Behandlung ist abhängig vom jeweiligen Schweregrad der Infektion, individueller Reaktion der Patient:innen und der Einhaltung der Behandlungsrichtlinien abhängig. Die gängigsten und effektivsten Nagelpilz-Mittel sind: 

  1. Systemische Behandlung durch orale Antimykotika: Bestimmte antimykotische Medikamente wie Terbinafin und Itraconazol können oral eingenommen werden. Sie wirken systemisch und bekämpfen den Pilz von innen heraus. Nagelpilz-Medikamente werden oft bei schweren oder weit verbreiteten Nagelpilzinfektionen empfohlen, erfordern jedoch eine ärztliche Verschreibung und Überwachung auf mögliche Nebenwirkungen.
  2. Topische Therapien: Dabei handelt es sich um Nagelpilz-Lack, Cremes und Salben, Lösungen und Sprays mit antimykotischer Wirkung, die direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Diese Behandlung muss regelmässig über einen längeren Zeitraum angewendet werden, um den Pilz zu bekämpfen. Die Behandlung mit den besten Ergebnissen wird mit wasserlöslichem Lack erzielt. Diesen empfehle ich täglich aufzutragen, denn durch seinen Kapillareffekt ist er äusserst effizient. Durch den Kapillareffekt kommt das Mittel auch an versteckte und/oder schlecht zu erreichende Teile des Nagels. Patient:innen, die nicht täglich lackieren wollen, können ein Mittel verwenden, dass nur wöchentlich aufgetragen wird.
  3. Kombinationstherapien: In einigen Fällen kann eine Kombinationstherapie aus topischen und oralen Antimykotika empfohlen werden, z. B. bei sehr starkem Befall, um die Wirksamkeit zu erhöhen und die Behandlungsdauer zu verkürzen.

Eine Nagelpilz-Behandlung kann durchaus langwierig sein und mehrere Monate oder sogar bis zu einem Jahr und länger dauern. Eine gute Hygiene und die Einhaltung der Anwendungsvorschriften können den Heilungsprozess beschleunigen. 

Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Nagelpilz und die Wahl der Behandlungsmethode hängt von der Schwere der Infektion, den persönlichen Vorlieben und der individuellen Situation ab. Ich empfehle jedoch immer, eine:n Dermatolog:in aufzusuchen, damit Sie eine genaue Diagnose für eine angemessene Nagelpilz-Behandlung erhalten.

Warum es nicht ausreicht, den Nagelpilz mit Hausmitteln zu behandeln, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erzielen? Hausmittel gegen Nagelpilz können zwar eine Linderung der Symptome bieten, in der Regel können sie die Infektion jedoch nicht stoppen. Beliebte Mittel in der Eigenanwendung sind Teebaumöl, Apfelessig, Natron (Backpulver) oder Knoblauch. Wichtig ist zu wissen, dass eine Nagelpilzinfektion sehr hartnäckig sein kann und auf alle Fälle eine langfristige Behandlung, begleitet von Dermatolog:innen, benötigt. Daher rate ich von einer Selbsttherapie ab! 

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  • Fusshygiene: Waschen Sie Ihre Füsse und Hände regelmäßig mit warmem Wasser und Seife und trocknen Sie diese gründlich ab. Achten Sie beim Abtrocknen darauf, dass besonders die Zehenzwischenräume trocken sind und verwenden Sie bei Bedarf auch antimykotische Fusspuder. 
  • Pflegen Sie Ihre Nägel: Empfehlenswert sind kurze Nägel und das Vermeiden von Fingernägelkauen, damit es nicht zur Verletzung des Nagelbetts und der Haut kommt.  
  • Tragen Sie passende Schuhe: Atmungsaktive Materialien und ausreichend Platz verhindern einen Feuchtigkeitsstau. Zusätzlich empfehle ich Ihnen, dass Sie Ihre Schuhe regelmässig desinfizieren. 
  • Wechseln Sie Ihre Socken täglich: Das Wechseln von atmungsaktiven Socken z. B. aus Baumwolle vermeidet ebenso ein zu feuchtes Klima. 
  • Kein barfuss in öffentlichen Bereichen: Tragen Sie Badeschuhe in Umkleideräumen, Fitnessstudios, Schwimmbädern, usw. 
  • Verwenden Sie eigene Nagelutensilien: Vermeiden Sie es, Ihre Nagelfeile, Nagelschere usw. mit anderen zu teilen, denn der Zehennagelpilz oder Fingernagelpilz ist ansteckend. 
  • Vermeiden Sie das Teilen von Schuhen, Socken und Handtüchern: So können Sie sich vor Pilzinfektionen und der potenziellen Übertragung von Pilzinfektionen schützen. Wechseln Sie ausserdem Ihr Handtuch regelmässig und waschen Sie es mit mindestens 60 Grad. 
  • Tragen Sie nicht zu oft Nagellack auf: Lassen Sie Ihre Nägel immer wieder einige Tage nagellackfrei “atmen” und vermeiden Sie künstliche Nägel, um Feuchtigkeitseinlagerungen zu vermeiden.  
  • Besuchen Sie professionelle Nagelstudios: Es sollten nur Nagelstudios besucht werden, die Hygienestandards einhalten. 
  • Vorsicht bei Diabetes, Psoriasis und Fusspilz: Leiden Sie unter einer der erwähnten Erkrankungen, sollten Sie auf ein mögliches Auftreten von Nagelpilz besonders achten. Der Grund ist, dass Sie durch die Vorerkrankung eher für diese Art der Infektion anfällig sein können. 
  • Stärken Sie Ihr Immunsystem: Ein gestärktes Immunsystem kann helfen, Infektionen abzuwehren. 

In den letzten Jahren gab es einige Ergänzungen im Bereich der etablierten Nagelpilz-Behandlung, die ich hier gerne vorstelle. 

Therapie mit kaltem Plasma (KAP)

Diese Therapieform mit kaltem Plasma auch KAP genannt kann als eine gute Unterstützung für die gewöhnlichen Nagelpilz-Behandlungen dienen. In meiner Praxis biete ich diese neuartige Methode bereits an. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das aus der Umgebungsluft mit hoher Energie kaltes atmosphärisches Plasma erzeugt, das u. a. Bakterien und Pilze beseitigt. Durch die Kaltplasma-Behandlungen werden Pilzsporen verändert, was wiederum zu ihrer Aufspaltung, Verflachung und Schrumpfung führt. Somit wird mit dieser neuartigen Kaltplasmatherapie der Pilz zerstört, eine Ausbreitung verhindert und eine Reinfektion vorgebeugt.

Weitere positive Effekte dieser Behandlungsmethode sind, dass sie juckreizstillend wirken und die Wundheilung fördern. Ein wesentlicher Vorteil von Kaltplasma im Vergleich zu herkömmlichen medikamentösen Behandlungen besteht darin, dass es frei von allergischen Reaktionen und Nebenwirkungen ist.

Lasertherapie

Die Lasertherapie soll eine Besserung bringen. Laser können dabei helfen, den Pilz zu zerstören, indem sie gezielt Hitze oder Lichtenergie auf den infizierten Nagel abgeben. Der Vorteil dieser Nagelpilz-Behandlung mit Laser ist, dass sie kaum Nebenwirkungen zeigt. Jedoch gibt es noch unzureichend wissenschaftliche Belege, ob die Wirksamkeit wirklich gegeben ist. Einzelne Dermatolog:innen berichten von guten Erfolgen und wenden diese Therapieform deshalb immer häufiger an.

Kombinationstherapien

Kombinationstherapien als Nagelpilz-Behandlung, bei denen mehrere unterschiedliche Therapien gleichzeitig angewendet werden, sind sehr wirksam. Zum Beispiel kann eine Kombination aus topischen Behandlungen (Substanzen, die direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden) und oralen Antimykotika (Tabletten, die gegen Pilze wirken) oftmals ein sehr gutes Behandlungsergebnis liefern.

Präventionsstrategie

In der Forschung wird zudem die Präventionsstrategie in den Fokus gerückt. Das Auftreten von Nagelpilzinfektionen soll reduziert bzw. vorgebeugt werden. Daher gibt es z. B. bereits antimykotische Produkte wie spezielle Socken am Markt, die das Wachstum von Pilzen hemmen und Infektionen verhindern können. 

Eine chirurgische Entfernung des Nagels, um den Nagelpilz zu entfernen, wird hingegen nicht mehr empfohlen. Weiters gibt es neue Mittel mit topischen Wirkstoffen wie Efinaconazol und Tavaborol. Sie können die Nagelplatte durchdringen und sollen wirksamer als ältere topische Mittel sein. Dies ist jedoch nicht ausreichend erforscht und in der Schweiz nicht zugelassen.

In diesem Beitrag gebe ich einen Überblick zum umfassenden Thema Nagelpilzinfektion. Dieser kann jedoch keine ärztliche und persönliche Beratung bei mir im Hautzentrum in Zürich ersetzen. Vereinbaren Sie bei Verdacht auf eine Erkrankung mit Nagelpilz einen Termin für meine Sprechstunde.

 

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